Stärkung des CO2-Fußabdruck-Registers in Spanien

24.03.2025 - Marta Arroyo Vázquez | Alberto Gómez de Guzmán

Ein Meilenstein für Umweltschutz und unternehmerische Verantwortung

Einführung

Spanien hat einen bedeutenden Schritt in Richtung Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften unternommen. Mit der Einführung eines gestärkten „CO2-Fußabdruck-Registers“ setzt die spanische Regierung klare Vorgaben für Behörden und große Unternehmen. Dieses Register erhöht die Transparenz und fördert konkrete Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen.

Für deutsche Unternehmen, die in Spanien tätig sind, stellt dies nicht nur eine neue regulatorische Verpflichtung dar, sondern auch eine Chance, einen aktiven Beitrag zur globalen Nachhaltigkeit zu leisten und ihr Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt unter Beweis zu stellen.

Was ist das „CO2-Fußabdruck-Register“?

Das CO2-Fußabdruck-Register wurde in Spanien ursprünglich 2014 geschaffen, um freiwillig die Treibhausgasemissionen von Organisationen zu erfassen. Mit dem kürzlich erlassenen königlichen Dekret wird dieses Register nun um verpflichtende Vorgaben erweitert. Sowohl staatliche Einrichtungen als auch große Unternehmen müssen jährlich ihren CO2-Fußabdruck berechnen, offenlegen und konkrete Reduktionspläne entwickeln.

Ziel des Registers

Das Hauptziel besteht darin, die jährlichen Treibhausgasemissionen zu überwachen, Transparenz zu schaffen und Maßnahmen zur Reduktion voranzutreiben. Langfristig sollen dadurch Spaniens Klimaziele erreicht und ein Beitrag zur globalen Verringerung von Kohlenstoffemissionen geleistet werden.

Wer ist betroffen?

Das neue königliche Dekret betrifft zwei Hauptgruppen von Einrichtungen:

1. Öffentliche Einrichtungen

Hierzu zählen Ministerien, staatliche Verwaltungsbehörden, Organisationen der Autonomen Regionen und Institutionen der Sozialversicherung. Diese staatlichen Organisationen müssen jährlich ihren CO2-Fußabdruck berechnen und veröffentlichen.

2. Große Unternehmen

Betroffen sind Unternehmen, die eine der folgenden Bedingungen erfüllen:

  • Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
  • Großunternehmen (grande empresa) im gesetzlichen Sinn
  • Gesellschaften, Konzernabschlüsse erstellen müssen oder als „von öffentlichem Interesse“ eingestuft werden

Welche Risiken bestehen, wenn die Registrierung des CO2-Fußabdrucks nicht erfolgt?

Die Nichteinhaltung dieser neuen Berichtspflichten birgt erhebliche Risiken für Unternehmen. Neben rechtlichen und finanziellen Sanktionen könnte auch das Vertrauen von Stakeholdern – einschließlich Investoren, Kunden und Geschäftspartnern – ernsthaft geschädigt werden. Darüber hinaus besteht die Gefahr von Reputationsschäden, die sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit und das Image eines Unternehmens auswirken können. Unternehmen sollten daher rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, um die neuen Anforderungen zu erfüllen und mögliche Konsequenzen zu vermeiden.

Wie berechnet man den CO2-Fußabdruck?

Die Berechnung basiert auf international anerkannten Standards wie dem GHG Protocol. Unternehmen müssen den gesamten Lebenszyklus ihrer Aktivitäten einbeziehen:

1. Direkte Emissionen (Scope 1)

Diese umfassen die direkten Emissionen aus Quellen, die dem Unternehmen gehören (z. B. Treibstoffverbrauch von Fahrzeugen oder Maschinen).

2. Indirekte, energiebedingte Emissionen (Scope 2)

Hierunter fallen die CO2-Emissionen aus dem Strom- oder Energieverbrauch.

3. Weitere indirekte Emissionen (Scope 3)

Dazu zählen Lieferketten, Geschäftsreisen und Transporte, die nicht direkt vom Unternehmen kontrolliert werden, aber eng mit dessen Aktivitäten verbunden sind.

Konsequenzen und Vorteile für Unternehmen

Verpflichtungen

Unternehmen, die den Anforderungen nicht nachkommen, riskieren Sanktionen und einen Imageschaden. Die Regierung plant regelmäßige Kontrollen, um die Einhaltung der neuen Regelungen sicherzustellen.

Vorteile

Die Erfüllung dieser Verpflichtung hat jedoch nicht nur regulatorische Vorteile, sondern bietet deutschen Unternehmen in Spanien eine Vielzahl von Möglichkeiten:

– Reputation stärken

Durch die aktive Reduzierung von CO2-Emissionen können Unternehmen ihre ihren Ruf als umweltfreundliche Organisation verbessern.

– Kosten senken

Effizientere Prozesse und nachhaltige Energieverwendungen senken langfristig die Betriebskosten.

– Wettbewerbsvorteil erlangen

Kunden und Partner achten zunehmend auf Nachhaltigkeit. Ein proaktives Engagement kann zu besseren Geschäftsbeziehungen führen.

Schritte zur Erfüllung der Anforderungen

Falls Ihr Unternehmen zu den betroffenen Gruppen gehört, sollten Sie die folgenden Maßnahmen ergreifen:

1. Audit durchführen

Bewerten Sie zunächst Ihre aktuellen CO2-Emissionen.

2. Experten hinzuziehen

Ziehen Sie externe Berater oder Fachleute für Nachhaltigkeit hinzu, um die korrekten Messverfahren anzuwenden und strategische Reduktionspläne zu entwickeln.

3. Maßnahmen planen

Erstellen Sie konkrete Aktionspläne, um Ihre CO2-Emissionen zu senken. Beispiele sind der Umstieg auf erneuerbare Energien oder die Optimierung von Produktionsprozessen.

4. Transparenz zeigen

Stellen Sie sicher, dass Ihre Ergebnisse und Pläne klar und verständlich kommuniziert werden, um Vertrauen der Stakeholder zu gewinnen.

5. Kontinuierliche Anpassung

Nachhaltigkeit ist ein dynamischer Prozess. Passen Sie Ihre Strategien regelmäßig an neue technologische Entwicklungen und regulatorischen Änderungen an.

Engagement für eine nachhaltigere Zukunft

Das CO2-Fußabdruck-Register spiegelt die globale Bewegung wider, bei der Unternehmen und staatliche Institutionen gemeinsam Verantwortung übernehmen. Dies ist nicht nur eine regulatorische Pflicht, sondern eine Chance, den Wandel mitzugestalten und aktiv von den Vorteilen nachhaltiger Geschäftsführung zu profitieren.

Lassen Sie diese Gelegenheit nicht ungenutzt. Unterstützen Sie den Übergang zu einer zukunftssicheren Welt – und genießen Sie gleichzeitig die Vorteile, die nachhaltiges Handeln für Ihr Unternehmen bietet.

Benötigen Sie Beratung, wie Sie diese neuen Vorschriften in Spanien einhalten können? Unsere auf Compliance spezialisierten deutschsprachigen Rechtsanwälte Marta Arroyo ([email protected]) und Alberto Gómez ([email protected]) beraten Sie gerne.