BYD und die Chancen für deutsche Zulieferer in Spanien: Ein strategischer Wegweiser für Investitionen

Veröffentlicht am 15.10.2025

Die Pläne von BYD für ein drittes europäisches Werk in Spanien schaffen neue Perspektiven für die Automobilindustrie. Deutsche, österreichische und schweizerische Zulieferer haben jetzt die Chance, sich rechtzeitig in der Elektromobilitäts-Wertschöpfungskette auf der Iberischen Halbinsel zu etablieren. Dabei müssen jedoch rechtliche und steuerliche Hürden sorgfältig navigiert werden.

Nadja Vietz Abogada / Rechtsanwältin / Attorney (WA) +34 93 487 58 94

Spanien punktet mit einer hervorragenden logistischen Position und einem konkurrenzfähigen Fördersystem. Wer in Spanien investieren möchte, muss die regulatorischen Abläufe verstehen – vor allem das Kontrollsystem für ausländische Direktinvestitionen (FDI Screening).

Investitionen in strategische Bereiche wie Energie, Transport oder Verteidigung benötigen eine vorherige Genehmigung der spanischen Regierung. Zusätzlich kommen auf regionaler Ebene komplexe Umwelt-, Bau- und Arbeitserlaubnisse hinzu, deren Verfahren je nach Autonomer Gemeinschaft unterschiedlich gehandhabt werden.

Steuerlich bietet Spanien interessante Möglichkeiten: ETVE-Gesellschaften für Auslandsbeteiligungen, steuerliche Organschaften sowie spezielle Forschungs- und Entwicklungsförderungen im Elektromobilitätssektor stehen zur Verfügung.

Entscheidend ist es, industrielle Strategie mit gesellschafts- und steuerrechtlicher Planung von Beginn an zu verknüpfen. Unternehmen, die jetzt die passenden Strukturen entwickeln, können vom wachsenden europäischen Elektro-Ökosystem langfristig profitieren – und Spanien wird dabei eine Schlüsselrolle einnehmen.